So, da ich mich leider schon lange nicht mehr melden habe koennen, hab ich jetzt einiges zu erzaehlen. Zuerst habe ich unten noch einige Bilder unseres Ausfluges rund um Mysore hochgeladen. Vorletztes Wochenende waren wir wie geplant in Hampi. Die Hinfahrt war bis jetzt die schrecklichste Busfahrt die ich in Indien je hatte. Freitag Abends gings in Mysore mit einem Bus, so wie er bei uns in Kenchalagudu Village bis nach Mysore faehrt, los nach Hampi. Sven und Ich hatte zwei Plaetze einer Doppelsitzbank reserviert. Die Plaetze waren so gross, dass ich nichtmal meine Fuesse ausstrecken konnte und wir beide nicht Schulter an Schulter auf die 2 Plaetze gepasst haben. Schon in Mysore war der Bus total ueberfuellt, so dass der Zwischenraum zwischen den Baenken mit Stehpassagieren vollgestopft war. Nun gings endlich los nach Hospet. Ueber Strassen, die sich von Feldwegen in Deutschland kaum unterscheiden. Dann wurde in jedem noch so kleinem Dorf halt gemacht und in jedem kleinem Dorf gab es Streiteren, zwischen denen die noch rein wollten und denen, die um jeden kleinen Quadratzentimeter Raum ihres Stehplatzes kaempften. Auf der Fahrt fielen dann auch noch Kisten vom Dach des Busses. Nach 13 Stunden kamen wir dann endlich, total muede und mit Schmerzen an allen Teilen des Koerpers im nichtmal 300km entfernten Hospet an. Naja, wir hatten es immer noch besser als die die 13 Stunden einen Stehplatz hatten und noch viel besser als die, die erst gar nicht mitgekommen sind. Von Hospet aus war es dann nur noch eine weitere Busstunde nach Hampi. Dort suchten wir uns erstmal ein Guest House, gingen Fruehstuecken und machten anschliessend ein kleines Mittagsschlaefchen um wieder ein bisschen fit zu werden. Am Nachmittag schauten wir uns das Zentrum Hampis an, den Hampi Bazaar, und bestiegen anschliessend noch einen kleinen Tempelberg, von den man den ersten Eindruck von der unglaublichen Steinlandschaft bekam. Durch Zufall, trafen wir spaeter noch 6 andere ICDE-Freiwillige (Anne, Anne-Marie. Corinna, Carolina, Pia und Ismat), von denen wir zwar wussten, dass sie in Hampi zur gleichen Zeit sind, aber in ganz Hampi gibt es kein Handynetz, was es fuer uns unmoeglich machte, einen Treffpunkt auszumachen. Nach einem gemeinsamen Abendessen, gingen wir dann voellig erschoepft schlafen. Am naechsten Tag trafen wir uns mit Anne-Marie, Corinna, Pia, und Carolina und mieteten uns ein Fahrraeder, mit denen wir grosse Teile Hampis erkundeten. Was erwaehnt werden sollte, Hampi war frueher das Zentrum eines der groessten Hindureiche und wurde vor ca. 500 Jahren von Muslimischen Herrschern total zerstoert. Frueher hatte die Stadt bis zu 500 000 Einwohner, heute ist nur ein kleiner Teil als Touristendorf wieder belebt worden. Aufgrund der unglaublichen Landschaft und der Vielzahl an Tempelruinen die ueberall verteilt sind, stehen jetzt grosse Teile Hampis unter Weltkulturerbe. So machten wir uns mit dem Fahrrad auf einige Tempel anzuschauen. Fuer mich war vielmehr die Landschaft und die Berge aus Felsbrocken und frei rumstehende Steine so gross wie Hochhaeuser das richtig Eindrucksvolle an Hampi und die Tempelruinen, die ueberall dazwischen herum stehen, setzen nur noch das i-Tuepfelchen auf die ganze Szenerie. Keine konnte mir richtig erklaeren, wie diese Gesteinslandschaften endstanden ist. Nur durch den heute kleinen Fluss, koennen meiner Meinung nach keine Hunderte Meter hohe Berge aus Hausgrossen Steinsbrocken entstanden sein. Die wahrscheinlichste Theorie war dann die, dass Soldaten die „Kieselsteine“ als Zeichen ihrer Macht aufgeschuettet haben.
Am naechsten Tag sind wir dann noch alle zusammen auf die andere Seite des Flusses gefahren und haben dort den Hannuman-Tempel auf einem der hoechsten Berge erstiegen. Von dort aus hatte man ueber die gesammte Landschaft rund um Hampi eine wunderbare Aussicht.
Am Abend gings dann wieder zurueck nach Hospet und wir hatten uns gedacht wir leisten uns den Luxus und fahren Bus-SleeperClass von Montag auf Dienstag nach Bangalore und von dort aus nach Mysore. Leider hatten wir nur noch ein Bett ganz hinten im Bus bekommen, dass heisst, dass es uns bei jedem Huegel oder Schlagloch im Bett 10cm in die Hoehe geworfen hatte und wir konnten erst richtig schlafen, als die Strasse ca. 2 Stunden vor Bangalore besser wurde. In Bangalore mussten wir dann wieder in ein ganz normalen Government Bus umsteigen, und kamen dann auch nach insgesamt 13 Stunden Reise in Mysore an. Die Rueckreise war trotzdem einiges komfortabler als die Hinreise, ich hatte immerhin ein bisschen geschlafen und hatte nur Rueckenschmerzen.
Nach 4 Tagen Arbeit machten wir uns letztes Wochenende auf den Weg zum „Great Indian Oktoberfest“ sponsored by Kingfisher wieder nach Bangalore. Nach wiederum einer Anreise von 4 einhalb Stunden fuer 130km und mussten wir dann auch noch den Weg durch das total versmogte Bangalore, ich bin sehr froh, dass ich Nahe Mysore lebe, zum Oktoberfest finden. Das Oktoberfest war schon sehr indisch. Trotzdem war es gut dort einige Volunteers zu treffen und zusammen hatten wir viel Spass auf dem indischen Oktoberfest. (Masspreis<2€)
Ich brauch jetzt erstmal Urlaub vom Urlaub.
Gruesse aus Mysore, 32°C im Schatten
1 Kommentar:
Der Preis für eine Maß Bier ist ja grandios in Indien. In München kostet die Maß Oktoberfestbier über 8 €.
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