Sonntag, 29. November 2009

Wo ist denn hier die Alm?


Letztes Wochenende haben Sven und ich uns mit anderen Freiwilligen (Anne-Marie, Mareille, Pia und Aaron) zum Trecken in Madikeri getroffen. Anne-Marie hatte im Voraus schon eine Treckingtour mit Treckingguide organisiert. Mit Treckingguide deshalb, weil der Wald in den West Ghats, eben doch nicht vergleichbar ist mit einem deutschen Wald. An einigen Stellen schaut er eher aus wie ein Dschungel als ein normaler Bergwald.
Nachdem wir am Freitag Abend 4 Stunden mit dem Bus von Mysore nach Madikeri gefahren sind, sind wir am Samstag in der Frueh zuerst in ein kleines Dorf, etwas entfernt von der groesseren Stadt Madikeri gefahren. Busfahren fahren in Indien muss man sich in etwa so vorstellen: Man sitzt neben einem dicken Inder, der dir kaum Platz laesst um eine Pohaelfte auf dem Sitz zu platzieren, oder man sitzt neben einem Inder, der ganz erstaunt ueber das bisschen Kannada was man kann und dann die ganze Fahrt ueber mit Kannada mit einem zu reden versucht, oder man sitzt neben einem, der es so toll findet neben einem Weissen zu sitzen („I am so happy, it is so nice to listen to your beautiful voice“), und dann waehrend dem Einschlafen immer zu einem rueber schwankt um mehr koerperliche Naehe zu einem zu spuerren, oder man sitzt neben einer alten Frau, die alle fuenf Minuten einen lauten Ruelpser von sich laesst. All das ist auf der Busfahrt nach Madikeri passiert. Also gings Samstags frueh etwas muede von der Busfahrt los zum Trecken. Sofort legte unser Guide, der wahrscheinlich sein ganzen Leben in den Bergen verbrachte, mit einem unglaublichen Tempo los. Als wir die erste Pause machten, merkten ein Paar von uns, dass sie von Blutegeln gebissen wurden und schon ordentlich Blut lassen mussten. Diese Tiere verfolgten uns das ganze Wochenende lang. Gluecklicher Weise blieb ich Blutegel frei. Nach einer kurzen Pause ging es weiter im Joggingtempo und den ersten Berg hinauf. Unten hatten wir unter uns gesagt, wir koennten den Berg in etwa einer Stunde schaffen. Auf der Spitze des Berges kamen wir in knapp ueber 15 Minuten an. Oben angekommen wurde von uns allen die Alm vermisst, denn die Landschaft war fast vergleichbar mit der der Alpen. Statt Kaiserschmarrn gab es Reis auf Bananenblaettern zum Mittagessen. Weiter ging es auf dem Bergkamm und um 6 kehrten wir zurueck zu unserem Haus im Dorf. Dort verbrachten wir die Nacht und am naechsten Tag ging es dann durch den Wald, zu einem kleinem Bergfluss an dem wir Pause machten und uns im klaren Wasser erfrischen konnten. Danach ging es zurueck und es gab Mittagessen. Da wir vom letzten Tag noch etwas kaputt waren machten wir dort Schluss mit der Treckingtour und fuhren mit dem Bus nach Madikeri. Dort nahmen Aaron, Sven und ich den ersten Bus nach Mysore zurueck. Auf dem Weg nach Mysore wurden wir zu einem Couchsurfer Barbecue Treffen eingeladen. In Mysore angekommen, brachten wir unsere Sachen ins Hotel und fuhren zum Couchsurfer Treffen. Das Barbecue war alles andere als indisch. Dort wurde sogar die heilige Kuh auf den Grill geworfen. Es war sehr lustig und super, viele neue coole Leute aus Mysore kennen zu lernen. Am Montag Morgen ging es fuer Sven und mich zurueck in unser Projekt.
Unser Projekt hat am 14.November den Children’s Day gefeiert. Ein Ausflug wurde von einer Lehrerin unser Schule gesponsort.



Mit dem Bus ging es fuer die ganze Schule, ca. 40 Leute, auch in Richtung Madikeri. Der erste Stopp wurde in Bylakuppe gemacht. Bylakuppe ist eine Tibetische Siedlung in Karnataka. Es war sehr interessant dieses Dorf zu sehen, da es eher einem „chinesischen“ Dorf, ich weiss, das hoeren die Tibeter nicht gerne, als einem indischen Dorf aehnelt. Dort wurden von unseren Kindern einige Buddhistische Tempel besichtigt und das Dorf angeschaut. Weiter gings in einen Nationalpark, indem unsere ganze Schule, inklusive Direktor im Cauvery River, einer der 9 heiligen Fluesse in Indien plantschte. Nach einem laengeren Aufenthalt dort, ging es weiter zu einer freien Wiese, auf der ein Picknick zu uns nahmen und dort einige Spiegle mit den Kindern gespielt wurden. Zum Beispiel wurde ein Seilziehwettbewerb versucht. Leider war das Seil nicht dick genug…
Gestern war bei uns in der Schule eine Sports Competition. Sven und ich hatten im Voraus Laufbahnen und eine Sprunggrube gebaut, um das Event so professionell wie moeglich erscheinen zu lassen.

Das ganze Event war ein grosser Spass fuer die Kinder. Am Schluss wurden sogar noch Preise von Leuten aus Mysore gesponsort. Immerhin ist fuer diesen Tag nur ein Tag Unterricht verloren gegangen anstatt eine ganze Woche fuer andere Festivals.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

neues aus karnataka:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,665309,00.html