Montag, 10. August 2009

„Ankal at Loudale Foundation“


Auf unserer Sightseeing-Tour durch Bangalore mit einem Taxifahrer, haben wir zuerst einen Krishna Tempel besichtigt. Danach fuhren wir den botanischen Garten von Bangalore und den Cubbonpark. Dort steht auch das Parlament und der High-Court von Karnataka. Die Tour war sehr schön und wir entdeckten auch einige schöne Seiten von Bangalore abseits der vollen Geschäftsstraßen. Anschließend gingen wir drei und der Taxifahrer in ein indisches Restaurant und konnten uns dort für etwa 5 € die Mägen vollstopfen. Danach ging es wieder mit Ramesh zur Polizeistation. Nach fast 2 Stunden warten bekamen wir dann endlich auch das „Recidence Permit“ Schreiben, das uns erlaubt länger als 180 Tage in Indien zu verbringen. Am Abend fuhren wir dann wie abgemacht Richtung Lovedale Foundation, Jans zukünftiges Projekt. Es ist zwar nur 15 km entfernt von Bangalore, aber wir fuhren über eine Stunde über Feldwege, bis wir das Projekt endlich erreichten. Bis zum naechsten Internetcafe ist es 20 Minuten Fussmarsch und dann nochmal 20 Minuten Busfahrt. Fuer 10 Cent pro halbe Stunde kann man hier ziemlich schnell surfen.
Lovedale Foundation:
Lovedale Foundation ist ein Kinderheim. 30 Kinder wohnen hier. Alle Kinder sind aus verschiedenen Gründen hier. Die Kinder werden früh aus ihren Familien, wenn sie welche haben, entnommen und in das Heim geschickt. Die Kinder dürfen auch nur jeden 2. Sonntag von ihren Eltern besucht werden. Die Kinder können in die nahegelegene Schule gehen, die anscheinend die beste Schule hier in der Umgebung sein in soll.
Wir (Sven, Jan, Ich) wohnen jetzt im Male-Volunteers- House mit Stephen, einem anderen Volunteer aus der USA. Außerdem arbeitet hier noch Silvia, eine Freiwillige aus Italien, die zur Zeit in London studiert. Zu den Kindern haben wir sehr schnell Anschluss gefunden. Alle sind sehr nett und sind sehr interessiert etwas neues zu lernen. Man kann sie sehr leicht beeindrucken. Wir sind sofort mit Ankal (=uncle) Matthias, Ankal Jan und Ankal Sven begrüsst worden.
Unser Tagesablauf sieht folgendermaßen aus. 7:15 Aufstehen, 7:30 Frühstück (süßer Reis), 8:30 Kinder zur Schule bringen, 12:30 Kinder von Schule abholen,13:00 Mittagessen, 16:00 Hausaufgaben mit den Kindern machen, 19:30 Abendessen. Zwischen den festgelegten Zeiten spielen wir mit den Kindern ( Ich habe sogar schon meine Slackline aktiviert) oder wir müssen wir uns die Arbeit hier am Projekt suchen. Die restliche Freizeit verbringen wir mit Mario-Kart Turnieren an Svens und Jans Notebook.
Die Kinder lernen wirklich viel in der Schule. Sie haben die Fächer Mathe, Englisch, Science und Kannada. In Mathe sind die Kinder richtig gut. Uns fällt es schwer dort mitzukommen. In Science müssen sie immer die kompliziertesten Sachen aus dem Schulbuch abzeichnen. Aber in Englisch sind sie schlecht und ihre Aussprache ist miserabel, weil ihnen das keiner, nicht mal die Lehrerinnen, gut bleibringen können. Trotzdem sind die Kinder schon besser in Englisch als die Erwachsenen.
Hier in der Lovedale Foundation arbeitet Michael. Er ist sowas wie der Hausmeister und der Kinderbetreuer. Er schreit die ganze Zeit rum, aber man kann sein Englisch nur in Bruchstücken verstehen. Deshalb weiss man nie genau was er eigentlich will. Außerdem arbeiten hier noch seine Schwester und noch eine Frau, die hauptsächlich kochen und Kleider waschen. Normalerweise arbeitet noch Michaels Frau mit, aber die liegt zur Zeit im Krankenhaus.
Unsere Unterkunft besteht aus 2 Zimmer, zusammen ungefaehr 20 qm und dem Bad. Das Bad besteht aus einem Stehklo, wie man es vielleicht aus dem Italienurlaub kennt. Das Stehklo ist unser Klo, Dusche und Waschbecken. Etwas gewoehnungsbeduerftig aber es geht besser als gedacht.
Besondere Ereignisse waren auf jeden Fall der Besuch beim Arzt des naechstgelegenen Dorfes mit einem Kind der Lovedale Foundation, das Fieber hatte und der Besuch Michaels an Nierenstein erkrankter Frau im Krankenhaus. Als wir den Arzt mit dem Kind, das Fieber hatte, im Dorf Dodagubbi besuchten war er waehrend seinen Oeffnungszeiten nicht in seiner „Praxis“. Uns wurde uns gesagt er kommt in einer halben Stunde. Aus dieser halben Stunde wurden eineinhalb Stunden, in denen Ich es schaffte beim gegenueberliegenden Friseur meine Haare schneiden zu lassen. Als er dann endlich kam betraten wir seine Praxis bestehend aus einem Zimmer mit einem Bett. Das Kind wurde kurz angefasst und bekam eine Spitze, Nadel war neu, aber die Fluessigkeit aus einem offenstehenden Behaelter. Immerhin gehts dem Kind jetzt wieder gut. Das naechste Ereigniss zum Thema medizinische Versorgung ist der Besuch von Michaels Frau mit den anderen Volunteers. Sie lag in einem privaten Krankenhaus und es war erstaunlicherweise sehr sauber. Spaeter erfuhren wir, das sie das sie nun in einem staatlichen Krankenhaus liegt, weil sie sich das private nicht mehr leisten koennen. Ausserdem hat sie komischer Weise im privaten Krankenhaus kein Essen bekommen. Das neue Krankenhaus soll um einiges dreckiger sein, aber man hofft, das sie es bald verlassen kann.
Insgesamt ist es ein gutes Projekt und es macht viel Spass hier zu arbeiten. Ich könnte mir vorstellen hier ein Jahr zu verbringen.

PS: Meine Handynummer funktioniert und ich hab jetzt auch schon Guthaben drauf. Es kostet mich ca. 10 Cent/Minute nach Deutschland zu telefonieren.

1 Kommentar:

ann hat gesagt…

hi hirni, wir sind vom ammersee wieder zurück! war ganz schön! wie kann man denn mario kart spielen oder runterladen?? wann kann ich über skype mit dir reden??